Dipl.-Verwaltungswirt Udo Beck M.A., Geschäftsführer Clinotel, referierte auf der diesjährigen TK über den Beitrag innovativer Netzwerkstrategien zur Zukunftssicherung. Am Rande der Veranstaltung sprach er mit Klinik-im-Netz über Marktbeobachtungen.

Frage: Ihr kaufmännischer Überblick zeigte, dass bisher nur ein kleiner Teil der technischen Infrastrukturen für eine Marktanalyse evaluiert und ausgewertete wird. Dennoch, was können Sie darüber aussagen?

„Die Techniker sind im Kennzahlensystem bei uns abgebildet. Wir haben zum Beispiel ein energetisches Benchmarking aufgebaut, wo wir den Stromverbrauch vergleichen und messen können und sehen, wer ist im Vergleich besonders weit vorn, hat also einen besonders niedrigen Stromverbrauch. Die Frage, die sich anschließt, ist: Wie ist der erreicht worden? Wie konnte man es in dem Haus schaffen, von einem höheren auf einen niedrigeren Stromverbrauch zu kommen, welche Maßnahmen sind da eingeflossen, welche Investitionskosten waren erforderlich, wie ist die Bilanz daraus entstanden? Das was man vom ‚Besten‘ lernen konnte, im Sinne von ‚wer das beste Ergebnis erzielt hat‘, auf das können die anderen in einen sehr direkten Austausch auch kommen, sie können sozusagen das Geheimnis ergründen. Der Vorteil ist, dass unsere Häuser nicht in direkter Konkurrenz zueinander stehen und der Nachbar mindestens 50 Kilometer entfernt ist, so dass er natürlich seine ‚Geheimnisse‘ weiter gibt, wenn man im Gegenzug – und nun komme ich auf eine andere Kennziffer – zum Beispiel zur Wärmerückgewinnung ein interessantes Konzept wiederum mitnehmen kann. Auch die Frage zum Umgang mit der Medizintechnik, wie, lagere ich sie aus, vergebe ich sie extern, wer hat welche Erfahrungen gemacht, diese Fragestellungen sind bei uns auf der Agenda unserer Experten aus den Bereichen Bau und Technik und werden da offen mit Kennzahlen aber auch mit Wissen um gute Praxis ausgetauscht.“

Klinik-im-Netz: Ihr Monitoring aus Erhebungsbögen für Patienten zeigt, dass Patientenzufriedenheit nicht allein vom guten Behandlungsergebnis abhängt. Sondern wovon? Und wie reagieren Sie?

„Da sind ganz einfache Fragestellungen wichtig. Wie sauber war mein Zimmer, wie gut war das Essen, wie waren Wartezeiten und Wegezeiten, wenn ich irgendwohin musste als Patient. Also, wie ist das Krankenhaus organisiert? Wie die logistischen Prozesse aufeinander abgestimmt sind, ist etwas, das wir bei uns im Verbund jeden Patienten fragen, und wo wir die Ergebnisse auch miteinander vergleichen. Auch da gibt es wieder Hinweise auf gute Praxis: Es gibt exzellente Ergebnisse, die ganz weit abweichen im positiven Sinne von weniger exzellenten und meistens ist ein Weg gegangen worden. Von irgendeinem Ausgangspunkt hat man sich dorthin bewegt, gute Ergebnisse sind kein Zufall, das haben wir in unserem Verbund festgestellt und hinter diesen ‚Nicht-Zufall‘ zu kommen und zu erkennen, was daran nicht zufällig war, daraus ergibt sich gute Praxis.“

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